Ja … Wir wissen es eh, dass wir aufpassen sollen. Aber werden wir nicht alle mit der Zeit etwas nachlässiger? Vor allem, wenn es lange keinen Raubüberfall auf ein Taxi gegeben hat? Wer hat nicht immer wieder einmal zu viel Wechselgeld dabei? Wer legt nicht schnell die Brieftasche oder das Smartphone gut sichtbar auf den Beifahrersitz oder in die Mittelkonsole? Wer steigt nicht aus, ohne das Taxi abzusperren? Zum Plaudern mit Kolleg*innen am Standplatz? Um schnell in der Bäckerei einen Kaffee zu holen? An der Tankstelle? Sind ja nur ein paar Schritte. Wir denken, das Taxi im Blick zu haben. Doch ein kleiner Moment der Unachtsamkeit – schon ist es passiert. Vieles lässt sich durch Vorsichtsmaßnahmen vermeiden. Aber wie reagieren wir bei einem bewaffneten Überfall? Wenn uns jemand mit einem Messer bedroht und Geld fordert? Ich habe das selber erlebt (irgendwann werde ich die Story hier auf dem Blog erzählen) und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich damals eine verdammte Angst hatte! Wie lassen sich Situationen mit unangenehmen Fahrgästen entschärfen? Und wie können wir durch Achtsamkeit Betrügereien verhindern, wenn es um andere Personen geht? Viele Gedanken gehen mir dazu durch den Kopf.
Ein Gespräch mit dem Sicherheitsexperten
Wer könnte meine Fragen dazu besser beantworten als ein Fachmann, der für Kriminalprävention zuständig ist? Mein Gesprächspartner ist Chefinspektor Michael Knoll vom Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Salzburg, der sich auf meine Bitte sofort bereit erklärt hat, mir für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Der Sicherheitsexperte empfängt mich in seinem Büro. Kaffee und Wasser hat er schon bereitgestellt und auch eine Schokokugel als Nervennahrung dazugelegt. Ich habe etwa zwei Stunden Zeit für das Gespräch eingeplant; sofort sind wir nicht nur in einer angeregten Unterhaltung zum Thema Taxi im Allgemeinen, sondern auch bei den Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitstipps.
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Gudrun Winklhofer: Wann wurde in Salzburg zum letzten Mal ein Taxi überfallen?
Michael Knoll: Der letzte Raubüberfall auf ein Taxi war im September 2022. Raubüberfälle sind glücklicherweise selten. Das Delikt, das am häufigsten vorkommt, ist der Fuhrlohnbetrug. An zweiter Stelle liegen die Körperverletzung und die Sachbeschädigung, meistens nach einem Streit über den Fuhrlohn. Dann erst kommt – weit abgeschlagen in der Statistik – der (bewaffnete) Raubüberfall. Im Normalfall geht es Räubern nicht darum, jemanden zu verletzen, sondern ums schnelle Geld. Wo gibt’s das? In einem Taxi, denkt sich der Räuber. Als Fahrgast hat er ein leichtes Spiel. Er kann, ohne sich verdächtig zu machen, das Taxi an einen Ort fahren lassen, an dem es keine Zeugen für den Überfall gibt. Die vorwiegend männlichen Täter suchen sich meistens Taxilenkerinnen oder ältere Taxifahrer aus, von denen sie wenig Gegenwehr erwarten.
GW: Gibt es Situationen, in denen ich besonders vorsichtig sein soll?
MK: Natürlich, immer wieder. Wenn beispielsweise Ihr Fahrzeug das dritte oder vierte in der Reihe ist und der Fahrgast partout bei Ihnen einsteigen will, fragen Sie sich bitte, warum er nicht mit dem ersten Taxi fährt. Auch wenn der Fahrgast das Recht auf freie Fahrzeugwahl hat – wenn ein Mann oder gar mehrere Männer mit Ihnen als Chauffeurin fahren wollen, obwohl Sie mitten in der Reihe stehen, sollten Sie hellhörig werden und darauf verweisen, dass der Erste doch schon viel länger auf eine Fuhre wartet. Bei Fahrten über das Tarifgebiet hinaus ist es besser, gefühlsmäßig „verdächtige“ Fahrgäste abzulehnen, auch wenn Ihnen dadurch eine gute Tour entgeht. Verlangen Sie bei Fahrtantritt unbedingt die Nennung eines konkreten Fahrzieles und lassen Sie sich nicht auf Angaben ein wie „Fahren Sie einmal los, ich erkläre Ihnen schon den Weg“. Vorsicht ist auch geboten bei Routen in bzw. durch abgelegene Gegenden – wählen Sie nach Möglichkeit belebte Strecken. Oder wenn Ihr Taxi zu einem abgelegenen Ort bestellt wird, um dort einen Fahrgast aufzunehmen. Passen Sie auf, wenn der Fahrgast während der Fahrt das Ziel wechselt, womöglich sogar mehrmals. Oder wenn er Sie unter dem Vorwand, eine Abkürzung zu wissen, über schmale Straßen oder Waldwege dirigieren will. Auch bei einem Ablenkungsmanöver, das Sie zum Aussteigen bringen soll, ist Vorsicht geboten! Mit einem gewissen Maß an Intuition, Vorsicht und Risikobewusstsein sind Sie gut unterwegs.
GW: Wie entwickle ich Risikobewusstsein, ohne die Angst als ständige Begleiterin zu haben?
MK: Alle, die hinter dem Steuer eines Taxis sitzen, müssen damit rechnen, überfallen zu werden. Genauso wie diejenigen, die hinter einem Bankschalter stehen. Denken Sie nicht, dass Ihnen das nicht passieren kann, sondern holen Sie sich die zuvor erwähnten Punkte immer wieder ins Bewusstsein, spielen Sie einen Überfall gedanklich durch. Ja, es kann geschehen, aber Sie können es in diesem Moment nicht verhindern. Wehren Sie sich nicht, machen Sie keine hastigen Bewegungen, die der Räuber als Griff zu einer Waffe oder einem Pfefferspray interpretieren könnte. Händigen Sie ihm das geforderte Geld aus. Ein Menschenleben zählt mehr als der Verlust des Geldes.
GW: Beim Kassieren ist es kaum zu vermeiden, dass der Fahrgast einen Blick in die Geldtasche werfen kann. Ich selber habe, da ich vor vielen Jahren überfallen worden bin, eine zweite Brieftasche, in der sich nur das Wechselgeld befindet, um wie vorgeschrieben auf einen Fünfzig-Euro-Schein herausgeben zu können. Alles, was diesen Betrag übersteigt, wird „abgeschöpft“, es befindet sich weder eine Bankomatkarte noch ein Ausweis drinnen, um im Fall des Falles den Schaden möglichst gering zu halten.
MK: Ja, perfekt; eine sehr gute Idee, eine reine Kassier-Geldtasche zu haben. Der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen, außerdem vermeiden Sie die Laufereien, um Ausweis oder Führerschein neu zu beantragen.
GW: Ich überlege ja immer, auch ein altes Smartphone im Taxi griffbereit zu haben, das ich im Fall des Falles hergeben kann, wenn der Räuber nicht nur das Geld, sondern auch das Handy verlangt. Aber was mache ich, wenn dann genau in diesem Moment mein Haupthandy läutet?
MK: Das ist dann tatsächlich eine dumme Situation. Aber der Gedanke an sich, ein altes Handy ins Taxi zu legen, ist gut.
GW: Ich habe immer wieder mitbekommen, dass Fahrgästen bereitwillig über tägliche Abläufe oder Sicherheitsvorkehrungen Auskunft gegeben wird. Selber bin ich auch schon mehrmals gefragt worden, was ich im Fall eines Überfalls tun würde oder ob mein Taxi geortet werden kann.
MK: Lassen Sie sich keinesfalls auf solche Fragen ein! Hier geht es auch um die Wahrung des Betriebsgeheimnisses. Das gilt besonders für angestellte Lenker*innen. Die täglichen innerbetrieblichen Abläufe, die Sicherheitstechnik und die Menge des Wechselgeldes gehen den Fahrgast nichts an. Auch nicht, wie Sie sich verhalten, wenn Sie überfallen werden und wie die Bedienung der Medien abläuft.
GW: Das Abrechnen der Schicht im Fahrzeug ist ja – vor allem bei Dunkelheit – auch eine heikle Sache. Durch die eingeschaltete Innenbeleuchtung sitzt der Lenker oder die Lenkerin quasi in der Auslage.
MK: Auch hier gilt: Bleiben Sie vorsichtig. Betätigen Sie die Zentralverriegelung, bevor Sie Ihre Abrechnung machen, damit ein potentieller Räuber, der Sie beobachtet, nicht einfach die Tür aufreißen und Ihnen die Geldtasche entwenden kann. Beobachten Sie Ihr Umfeld, bevor Sie das Fahrzeug verlassen. In diesem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass Routine beim Abrechnen bzw. beim Einzahlen der Tageslosungen nach Möglichkeit vermieden werden soll.
GW: Wie reagiere ich richtig, wenn ich überfallen werde? Gebe ich das Geld heraus? Wehre ich mich?
MK: Bleiben Sie ruhig, falsches Heldentum ist fehl am Platz und macht den Räuber nur nervös. Lassen Sie nach Möglichkeit die Hände am Lenkrad und vermeiden Sie, wie eingangs schon erwähnt, hastige Bewegungen. Wenn der Räuber Geld fordert, erklären Sie ihm, dass Sie ihre Geldtasche aus dem Türfach nehmen und deswegen nach unten greifen müssen. Bedroht Sie der Räuber mit einer Waffe, versuchen Sie keinesfalls, ihm diese aus der Hand zu schlagen – er ist immer schneller! Schätzen Sie die Gefährlichkeit von Waffen und Tätern nicht falsch ein! Nie! Nicht nur Sie stehen unter Stress, auch der Räuber ist gestresst. Befolgen Sie seine Anweisungen, damit er die Kontrolle über die Situation hat. Wenn möglich, prägen Sie sich das Aussehen des Täters und markante Merkmale ein. Und betätigen Sie keinesfalls die Alarmanlage! Durch das laute Hupen ist eine Überreaktion des Täters nicht auszuschließen!
GW: Keine Alarmanlage? Also lässt sich ein Räuber durch eine Alarmanlage nicht abschrecken?
MK: Nein, nicht während des Überfalls, das macht den Täter nur noch nervöser und fahriger. Jemand, der ein Taxi überfällt, ist auf schnelles Geld aus. Ist der Räuber womöglich suchtgiftabhängig oder handelt gar unter Drogeneinfluss, kann die Situation extrem gefährlich werden! Wenn er mit der Beute geflohen ist, dann erst betätigen Sie die Alarmanlage, um auf sich aufmerksam zu machen.
GW: Wie sollen andere Verkehrsteilnehmer*innen oder Spaziergänger*innen reagieren, wenn sie ein Taxi mit eingeschalteter Alarmanlage irgendwo stehen sehen?
MK: Auch hier gilt: Ruhe bewahren und nicht den Helden spielen. Es kann ja sein, dass der Räuber noch im Taxi sitzt. Die Polizei über den Notruf 133 verständigen, den Standort durchgeben. In der Nähe bleiben. Wenn der Räuber die Flucht ergreift, nachsehen, ob der Lenker oder die Lenkerin Hilfe benötigt. Keinesfalls den Räuber verfolgen und versuchen, ihn zu stellen!
GW: Sie haben vorhin Ablenkungsmanöver angesprochen, können Sie hier ein konkretes Beispiel anführen?
MK: Stellen Sie sich folgende Situation vor: Ihr Taxi wird in der Dunkelheit an einen abgelegenen Ort bestellt; nehmen wir den Salzachsee. Sie fahren hin, der Fahrgast erwartet Sie und bittet Sie, ihm bei der Suche nach seiner Brieftasche zu helfen, da er sie hier irgendwo verloren hat. Sie sind hilfsbereit, steigen aus – und werden niedergeschlagen; vielleicht von einem Komplizen, der hinterm Gebüsch gewartet hat. So, die beiden lassen Sie dann liegen und sind nicht nur mit Ihrer Geldtasche und Ihrem Handy weg, sondern womöglich auch mit ihrem Taxi.
GW: Das klingt gar nicht gut. Können sich Taxilenker*innen absichern? Durch eine Waffe oder ein Pfefferspray? Hat man bei einem Überfall überhaupt die Chance, danach zu greifen?
MK: Nein, das können Sie nicht. Sie haben keine Chance. Da der Angreifer weiß, was er als nächstes tun wird, ist er immer im Vorteil! Sollten Sie es trotzdem schaffen, nach Ihrer Waffe oder dem Pfefferspray zu greifen, ist der Angreifer ebenfalls schneller. Er schlägt Ihnen das Teil aus der Hand. Er packt Ihre Hand mit dem Spray und sprüht es Ihnen in die Augen. Er greift nach Ihrer Waffe und richtet diese gegen Sie. Ob er auf Sie schießt oder ob sich im Handgemenge ein Schuss löst und Sie oder ihn trifft – beides geht schlecht aus. Wir von der Kriminalprävention raten ausdrücklich davon ab, eine Schusswaffe, auch wenn Sie diese führen dürfen, zur Abschreckung oder Selbstverteidigung einzusetzen! Die letzte Möglichkeit ist, dass der Täter von seiner eigenen Waffe Gebrauch macht und auf Sie einsticht oder auf Sie schießt. Riskieren Sie bitte nichts!
GW: Thema Selbstverteidigungsmaßnahmen: Lässt sich davon etwas in der Situation eines Überfalls anwenden? Als Fahrer*in sitze ich – angeschnallt – in meinem Taxi und habe doch kaum die Möglichkeit, mich zu wehren.
MK: Auch wenn es das Notwehr-Recht gibt, ist das kein Freibrief. Selbst wenn Sie es schaffen, sich zu wehren und vielleicht unter Anwendung einer Kampftechnik den Angreifer außer Gefecht zu setzen, müssen Sie mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen. Das ist die Beute von vielleicht zweihundert Euro gar nicht wert. Noch einmal: Riskieren Sie nichts!
GW: Nachdem ich vor bald dreißig Jahren – es gab damals drei Überfälle relativ knapp hintereinander – ausgeraubt wurde, wurden die Taxis mit Videoüberwachungssystemen ausgestattet. Durch die Erschütterungen beim Fahren und die Temperaturschwankungen war die Funktion aber nicht wie erwartet gegeben. Mittlerweile sind ja neue und weitaus bessere Systeme am Markt. Doch schreckt nicht auch ein Aufkleber „Videoüberwachung“ ab?
MK: Ja, die Systeme haben sich schon sehr verbessert und sind bis zu einem gewissen Grad auch sinnvoll. Hat allerdings der Räuber eine Kapuze über dem Kopf, erkennt man ihn auf der Aufzeichnung wahrscheinlich nicht. Auch ein Aufkleber hat schon eine abschreckende Wirkung. Wichtig ist, dass die Überwachung durch ein Piktogramm ersichtlich ist und nicht nur durch den Wortlaut. Wenn der potentielle Räuber, der sich gerade Ihr Taxi ausgesucht hat, den Aufkleber sieht, nimmt er vielleicht Abstand von seinem Vorhaben.
GW: Wenn ich überfallen worden bin und der Täter geflohen ist: Wie verhalte ich mich und was soll ich beachten?
MK: Versuchen Sie, sich die Fluchtrichtung und ein eventuelles Fluchtfahrzeug zu merken, machen Sie sich Notizen. Aktivieren Sie die Taxi-Alarmanlage, um mit den akustischen und optischen Signalen auf sich aufmerksam zu machen. Wählen Sie den Polizei-Notruf 133 oder den Euro-Notruf 112 und geben Sie die Beschreibung der Situation, des Täters, der Fluchtrichtung und des Fluchtfahrzeugs durch. Wenn es möglich ist, besteigen Sie Ihr Taxi bis zum Eintreffen der Polizei und der Spurensicherung nicht mehr. Ist Ihr Fahrzeug mit einer Videoüberwachung ausgestattet, übermitteln Sie die Aufzeichnung der Polizei.
GW: Wie reagiere ich auf aggressives Verhalten? Auf Verbalattacken? Wie kann ich eine Deeskalation herbeiführen?
MK: Werden Sie verbal attackiert, bleiben Sie ruhig, auch wenn es schwer fällt. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein, das stachelt einen rabiaten Fahrgast nur noch mehr an. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl und stellen Sie nach Möglichkeit eine Frage, um die Lage zu entschärfen.
GW: Der Fahrgast verweigert die Zahlung. Oder er gibt vor, kein Geld bei sich zu haben und dieses aus der Wohnung holen zu müssen, taucht dann aber nicht mehr auf. Oder er springt am Zielort aus dem Taxi und rennt davon. Was tun?
MK: Geht es darum, dass der Fahrgast die Bezahlung des Fuhrlohnes verweigert, klären Sie ihn bestimmt, aber höflich, auf, dass dies eine Anzeige nach sich ziehen wird. Sollte sich der Fahrgast ohne die Bekanntgabe seiner Personaldaten entfernen, wägen Sie gut ab, ob sich eventuelle Handgreiflichkeiten im Hinblick auf den entgangenen Fuhrlohn rechnen. Wie schon beim Thema Selbstverteidigungsmaßnahmen erwähnt, kann es auch in diesem Fall zu einer Anzeige werden Körperverletzung kommen.
GW: Sicherheitstipps und Vorsichtsmaßnahmen beziehen sich ja nicht nur auf Überfälle, sondern sollen auch helfen, Diebstähle und Einbrüche zu verhindern. Was raten Sie hier?
MK: Sie verlassen das Taxi nur kurz? Schließen Sie trotzdem alle Fenster und versperren Sie Ihr Fahrzeug, auch am Taxistandplatz oder an der Tankstelle. Lassen Sie nie Wertgegenstände sichtbar im Wagen liegen. Wenn Ihr Autoradio über eine Diebstahlsicherung verfügt, nützen Sie diese. Notieren Sie sich die Identifizierungsnummern, Marken und Typen Ihrer Geräte wie Autoradio, Handy, Laptop, Kamera, Navigationsgerät, Registrierkassensystem etc., da diese für die Fahndung wichtig sind. Denken Sie auch an die Möglichkeit einer eventuellen GPS-Ortung von Smartphone und Navi. Deponieren Sie keine Auto-Reserveschlüssel, Wohnungsschlüssel, Fahrzeugpapiere oder andere Dokumente im Wagen.
GW: Ein anderes Thema: Betrügereien, falsche Polizisten, Enkeltricks. Gerade ältere und alte Personen fallen immer wieder darauf herein und heben auf der Bank ihre Ersparnisse ab, um sie Betrügern auszuhändigen. Bestimmt fahren einige mit dem Taxi zur Bank. Worauf sollen wir Lenker*innen achten? Können wir überhaupt darauf achten? Und wann sollen die Alarmglocken schrillen?
MK: Wenn Sie einen diesbezüglichen Verdacht haben, können Sie nur versuchen, mit Ihrem Fahrgast zu sprechen. Wahrscheinlich aber ist er oder sie von dem falschen Polizisten, der angerufen hat, so eingeschüchtert worden, dass Sie keine Antwort bekommen. Sie müssen sich das so vorstellen: Der Betrüger hält nicht nur die Person durch gezielte Anweisungen möglichst lange in der Telefonleitung und entkräftet jeden Einwand, er schärft ihr auch ein, mit niemandem darüber zu reden! Sie können sich nur auf Ihr Gefühl verlassen und dem Fahrgast einen unserer Flyer mitgeben.
GW: Was möchten Sie den Taxilenker*innen besonders ans Herz legen?
MK: Fehlendes Gefahrenbewusstsein erhöht das Risiko beträchtlich! Spielen Sie daher ab und zu den Ablauf eines möglichen Überfalls gedanklich durch. Das Wichtigste ist, dass Ihnen persönlich kein Schaden zugefügt wird. Gefährden Sie nicht wegen ein paar Euros oder wegen des Autos Ihr eigenes Leben!
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Habe ich eingangs erwähnt, dass ich zwei Stunden für das Interview eingeplant habe? Als ich mich verabschiede, sind vier Stunden vergangen! Ich bedanke mich bei Chefinspektor Michael Knoll für das spannende Gespräch und verlasse – versorgt mit Sicherheitstipps (nicht nur zum Thema Taxi), Flyern, Schokokugeln und Anekdoten aus dem Polizeialltag (hier gibt’s noch mehr schräge Erlebnisse als im Taxi) – das Büro des Sicherheitsexperten.
Ich hoffe, du als Leser*in meines Taxi-Blogs konntest einige wichtige Informationen mitnehmen. Mein Appell an dich, an dich und an dich: Sei vorsichtig, achte auf deine Intuition, halte die Augen offen und pass auf dich und auf andere auf. Sicherheit im Taxi ist (lebens)wichtig. Damit Taxifahren keine Angstzustände, sondern Freu(n)de macht! Nächstes Mal beschäftige ich mich mit der Frage: „Kann jeder Taxi fahren?“ Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist.
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Danke!
Ein herzliches Danke geht nicht nur an Michael Knoll von der Kriminalprävention für das interessante Gespräch, sondern auch an Irene Stauffer und Michael Korber vom Büro Öffentlichkeitsarbeit für die unkomplizierte Kooperation und die Gestaltung des Titelbildes dieses Beitrags.
Photocredits:
Bild Taxi-Dachleuchte: Thomas Kirchmaier
Porträt Michael Knoll: Polizei Salzburg, Michael Korber
Logo Polizei: Polizei Salzburg
Ein wichtiger Hinweis:
Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Salzburg berät in allen Sicherheitsfragen, klärt auf und führt in Häusern und Wohnungen kostenlose Überprüfungen von Fenstern, Türen und der Sicherheitsstandards von Alarmanlagen durch.
Kontakt:
Stadtpolizeikommando Salzburg, Kriminalprävention
Alpenstraße 1, 5020 Salzburg
Telefon: 05 913355 3401
Mail: lpd-s-lka@polizei.gv.at
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