Kennst du das auch? Nervöse Hektik macht sich breit. Jackentaschen? Fehlanzeige. Handtasche? Deren Inhalt liegt bereits auf dem Beifahrersitz; auch nichts. Runtergefallen? Weder zu sehen noch zu ertasten. Verloren? Mir wird heiß und kalt, der Adrenalinspiegel steigt. Nein, nur das nicht! Zu Hause vergessen? Hoffentlich …

Ich kann nicht noch mehr Zeit mit dem Suchen verbringen, ich muss meine nächste Taxikundin abholen. Schneechaos, überall Stau; ich werde mich verspäten. Ich will sie anrufen, aber der Griff nach dem Handy geht ins Leere. Ach ja, ich hab’s ja nicht dabei! Aber was ist, wenn mich jemand braucht? Hat mich die Kundin vielleicht schon angerufen? Sind Mails eingegangen? Wieder greife ich nach dem Handy, ganz automatisch, aber es ist nicht da. Ich fühle mich unvollständig ohne mein mobiles Büro. Auf Grund des starken Schneefalls schaffe ich es zeitlich aber nicht, zwischendurch nach Hause zu fahren und das Handy zu holen. Ach ja, denke ich, ich rufe eine Kollegin an, vielleicht kann sie mir zwei oder drei Fahrten abnehmen. Schon wieder der Griff ins Leere … Ich kann ja nicht telefonieren! Wie oft passiert mir das wohl noch? Ohne Mobiltelefon bin ich tatsächlich aufgeschmissen! Irgendwie geht dieser Tag vorbei. Zu Hause wartet mein Handy auf mich: 18 verpasste Anrufe, 11 SMS- und WhatsApp-Nachrichten und eine Menge Mails wollen beantwortet werden.

Das ist mir letztes Jahr im Winter passiert, an einem Tag mit Schneechaos und Blitzeis und zwei unverschuldeten Beinahe-Unfällen; beide Male haarscharf an einem Crash vorbei. Seither achte ich noch mehr darauf, dass mein Mobiltelefon mitgeht und sich keinen freien Tag nimmt …