„Warum fahren Sie Taxi?“
 
Das ist eine sehr persönliche Frage, die Berufliches und Privates verbindet.
 
Ehrlich … Hinter dem Steuer eines Taxis zu sitzen, war – obwohl Autoliebhaberin und leidenschaftliche Fahrerin – in meiner Lebensplanung nie vorgesehen! Taxi?? In meiner Jugend teilten wir uns nach Ball- oder Disco-Besuchen zu dritt oder zu viert ein Taxi, wenn uns die Eltern ausnahmsweise nicht abholen konnten. Später fuhr ich mit einem Taxi manchmal von A nach B, ohne mir nähere Gedanken über diese Branche zu machen. Und das, was aus dem Sprechfunk kam, war für mich sowieso unverständlich.
 
Doch dann, nachdem meine erste Ehe gescheitert war, lernte ich mit Ende 20 einen Mann kennen und lieben, der nicht nur Inhaber einer Autowerkstätte war, sondern auch eines Taxiunternehmens. Ich half ihm mit den Fahrerabrechnungen, übernahm immer mehr Büroarbeiten, bekam durch seine Erzählungen einiges mit, „schmeckte“ in die Branche hinein und fand so viel Gefallen daran, dass ich unbedingt die Taxilenkerprüfung ablegen und selber fahren wollte! Gesagt, getan. Die Prüfung bestand ich auf Anhieb; meiner Taxi-Karriere stand nichts mehr im Weg. Ich brachte neue Ideen mit, deren Umsetzung mich oft viel Überzeugungskraft kostete. Doch der Zwei-Taxi-Betrieb entwickelte sich relativ rasch zu einem der größeren Salzburger Anbieter im Bereich Personenbeförderung; unsere Flotte umfasste bald sechs Reisebusse, acht oder neun Kleinbusse und sechs PKW-Taxis.
 
Die Beziehung kam auf Grund der vielen Arbeit buchstäblich „unter die Räder“, aber die Liebe zum Taxi blieb. Seit fast 30 Jahren bin ich davon überzeugt, einen der schönsten und abwechslungsreichsten Berufe auszuüben. Ach ja, und aus der Partnerschaft ist nach vielen Tiefpunkten und Umwegen schlussendlich doch eine gute Freundschaft geworden …