Wer am Steuer eines Taxis sitzt, befördert nicht nur viele unterschiedliche Personen, sondern bekommt auch viele unterschiedliche Lebensgeschichten erzählt. Schon bevor ich in der Patientenbeförderung tätig war, hat es mich berührt, wenn Fahrgäste mit mir über ein so persönliches und sensibles Thema wie den Tod gesprochen haben. Ob über allgemeine philosophische Gedanken und den eigenen unausweichlichen Tod oder über einen gerade erlebten Abschied. Besonders nahe gehen mir immer Gespräche mit unheilbar Kranken über das bevorstehende eigene Sterben oder mit Angehörigen über das eines nahestehenden Menschen. Zuhören und versuchen, tröstende Worte zu finden; mehr lässt sich nicht tun. „Sie sind so einfühlsam, Sie sollten die Ausbildung zur Sterbebegleiterin machen“, hat mir vor einiger Zeit eine Kundin gesagt, die – wie sich dann im Gespräch herausgestellt hat – selbst als ehrenamtliche Mitarbeiterin eines Hospizes tätig ist. Nun, ich glaube nicht, dass ich wirklich dafür geeignet bin, aber ich bewundere die Menschen, die diese Tätigkeit als Akt der Nächstenliebe ausüben!

Immer wieder wird das Raphael Hospiz Salzburg, das vom Konvent der Barmherzigen Brüder geführt wird, besonders hervorgehoben. Von Patienten, die sich entscheiden, ihren letzten Lebensabschnitt im Hospiz zu verbringen, aber auch von Angehörigen, die die liebevolle Einbindung und Betreuung schätzen und sich nicht alleingelassen fühlen. Wie viele Menschen habe ich schon dorthin gefahren? Wie viele werde ich noch dorthin fahren?

Diese Gedanken nehme ich zum Anlass, mir das Hospiz selbst einmal anzusehen. „Lindern, wo Heilung nicht mehr möglich ist“, steht auf der Patienteninformation, die mir Frau MR Dr. Ellen Üblagger, die ärztliche Leiterin, überreicht. Ich darf ein Gespräch mit ihr führen und bin beeindruckt, in welch wertschätzender und liebevoller Atmosphäre in diesem „Zuhause auf Zeit“ für Menschen im letzten Abschnitt ihres Lebens gesorgt wird und welche Möglichkeiten geboten werden, um „… bis zuletzt leben zu können“.

Unter diesen Eindrücken schreibe ich meinen heutigen Taxi-Tuesday-Beitrag und teile auch die Bankverbindung des Spendenkontos (letztes Bild). Ja, das ist Werbung, aber von Herzen gerne (weder beauftragt noch bezahlt) – für das Raphael Hospiz Salzburg, für den Konvent der Barmherzigen Brüder und für die liebevolle Begleitung am Ende eines Lebens.