Oh ja, Taxiunternehmen zählen zu den Dienstleistungsbetrieben! Das heißt, ich bin für meinen Fahrgast da, bin behilflich beim Ein- und Aussteigen oder mit dem Gepäck und den Einkäufen – und manchmal gehört es halt auch dazu, Gepäck oder Einkäufe in den 3. Stock hinaufzutragen. Wobei gerade in der Patientenbeförderung viele keine Hilfe annehmen möchten. „Nein danke, ich will das selber schaffen.“ Das respektiere ich, achte aber trotzdem darauf, ob ich nicht doch helfend eingreifen soll. Gute Taxilenker*innen benötigen das besondere Gespür für ihre Fahrgäste. Manche sind mehr oder weniger gesprächig, manche zum Scherzen aufgelegt, andere wiederum wollen ihre Ruhe haben. Diese feinen Antennen für die Stimmungen der Fahrgäste, ein freundliches Lächeln sowie höfliches Auftreten, gute Umgangsformen, Hilfsbereitschaft sowie eine sichere Fahrweise sind den meisten Fahrgästen wichtiger als das neueste Fahrzeugmodell. Das habe ich in den über dreißig Jahren in diesem Beruf immer wieder festgestellt.
 
Hin und wieder erzählen mir meine Fahrgäste von unerfreulichen bis unangenehmen Erlebnissen mit (vorwiegend männlichen) Taxilenkern. Hin und wieder – nicht mehr beinahe täglich, so wie noch vor wenigen Jahren. Der Dienstleistungsgedanke einerseits und die Wertigkeit unseres Berufes andererseits scheinen sich doch in den Köpfen der Lenker*innen verankert zu haben. Und das tut unserer Branche und unserem Berufsbild gut! Denn: Taxifahren ist cool!
 
Kannst du dich noch an meinen Beitrag vom August erinnern, in dem ich unfreiwillig das Gespräch der beiden Damen mitbekommen habe? Die eine hat sich ziemlich herablassend über den Freund ihrer Tochter geäußert, der „nur“ ein Taxiunternehmer ist. Der ganze Beitrag dazu ist jetzt auf meinem Blog „Gedanken in Fahrt“ nachzulesen.