Oft hatte ich den Wagen eines Lungauer Kollegen in Salzburg gesehen, dessen Aufkleber mich jedes Mal wieder amüsiert hat: „Taxis dürfen das“.

Dürfen Taxis das wirklich?
Ja. Taxis dürfen vieles, was anderen Autofahrer*innen verwehrt bleibt.
Nein. Taxis dürfen nicht alles!

Und wenn du noch so sehr insistierst, weil du dir den Umweg und ein paar Euro ersparen willst – gegen die Einbahn, über die doppelte Sperrlinie oder durch ein Fahrverbot fahre ich grundsätzlich nicht! Wenn keine Zusatztafel angebracht ist, die Taxis ausnimmt oder „Anrainer frei“ für deine Zieladresse besagt, hast du leider Pech. Die Aussage „Aber alle anderen fahren auch so“ zieht bei mir nicht! Wir fahren so, wie es vorgeschrieben ist. Oder du steigst dort, wo ich nicht mehr weiterfahren darf, aus und gehst die letzten Meter zu Fuß.

Taxilenker*innen werden wie alle anderen Verkehrsteilnehmer*innen behandelt. Auch wir müssen uns an die Straßenverkehrsordnung halten. Als ich im Jahr 1994 die Taxilenkerprüfung abgelegt habe, sind wir von unseren Kursleitern noch explizit auf die Vorbildfunktion der Taxifahrer*innen hingewiesen worden! Ich weiß nicht, wie das heute gehandhabt wird, denn das Benehmen und Fahrverhalten einiger Kolleg*innen ist nicht gerade vorbildlich, aber im Großen und Ganzen sind wir nicht so unmöglich wie der Ruf, der uns vorauseilt.

Es gibt ein klar definiertes Tarifgebiet. In diesem Bereich sind nur Fahrten mit Taxameter zulässig. Hier wird nicht gehandelt wie auf einem arabischen Basar! Fahrten, die über das Tarifgebiet hinausgehen, unterliegen einem Kilometersatz. Also bitte frag vor Fahrtantritt, was die Tour nach Oberndorf, nach St. Gilgen, nach Zell am See oder bis ans Ende der Welt kostet.

Wenn du ein Taxi benützt, sollst du dich auch wohlfühlen. Selbstverständlich darfst du darum bitten, die Klimaanlage oder Heizung an- oder auszuschalten, das Fenster zu öffnen oder zu schließen, das Radio leiser zu drehen oder dir beim Ein- und Aussteigen oder mit dem Gepäck behilflich zu sein (wobei das selbstverständlich sein sollte!).

So, das war’s für heute. Sehen wir uns beim nächsten Mal wieder? Dann triffst du einen Gast auf meinem Blog. Meine Kollegin Petra Lettner und ich haben uns schon einige Male darüber unterhalten, ob früher wirklich alles besser war. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es das nicht war und dass unsere Zeit sehr viele Vorteile hat. Daher habe ich sie eingeladen, einen Gastbeitrag mit einem Rückblick auf ihre dreißig Jahre im Taxigewerbe zu verfassen; eine spannende Zeitreise in die nähere Taxi-Vergangenheit.

In einem meiner nächsten Blogbeiträge erzähle ich dir von einem besonderen Personalchef. In einem anderen, warum „Essen auf Rädern“, also im Taxi, nicht so optimal ist und warum wir es gar nicht gern haben, wenn Privatautos unsere Standplätze mit Parkplätzen verwechseln. Bis bald …